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Aus diesen Gebets- und Caritasbruderschaften entwickelte sich später eine Schützentradition zunächst in den Städten, später auch in den entstehenden Dörfern. Erste Hinweise auf Schützengesellschaften finden sich im Artois, in Flandern und in Brabant schon im 13. Jh. Um Städte und Dörfer verteidigen zu können, übte man zunächst mit der Armbrust, später mit dem Bogen und im 15. Jh. auch schon mit dem "Feuer" der Büchse. Als Ziel wurde eine Scheibe anvisiert, im Plattdeutschen eine "schyv" l Die Bruderschaften veranstalteten jährlich Wettschießen auf einen hölzernen Vogel, der auf einer Stange befestigt wurde, um ihren König zu ermitteln. Es konnte nicht ausbleiben, daß sich viele Bruderschaften nach und nach von ihren ursprünglichen Wurzeln, die in der christlichen Mildtätigkeit lagen, lösten. Das Schießen wurde ein sportlicher Wettkampf um die Königswürde und das gesellige Beisammensein in sogenannten „Gelagen“ zum bestimmenden Faktor neben dem Gebet, der Krankenpflege und Wohltätigkeit als religiösem und sittlichem Element.

Da die Bruderschaften einerseits in den damals recht kriegerischen Zeiten Schutz gegen räuberische Überfälle und marodierende Soldateska bildeten, auf der anderen Seite sich aber auch um Arme und Kranke kümmerten, wurden ihnen von Wohlhabenden, Adeligen und Bürgern schon früh Dotationen gemacht , viele kamen zu ansehnlichem Vermögen, vor allem auch an Grundbesitz. Die Bruderschaften sollten das gestiftete Vermögen treuhänderisch verwalten, aus den Erträgnissen Arme unterstützen und dafür im Gegenzug für das Seelenheil der verstorbenen Stifter Messen lesen lassen und beten. In vielen Erbverträgen sind derartige Stiftungen niedergelegt , aus der Verpachtung von gestifteten Ländereien wurden erhebliche Einkünfte erzielt. In etlichen Dörfern hier am Niederrhein waren die St. -Sebastianus-Bruderschaften am Ende so reich, daß sie eigene Altäre mit von der Bruderschaft angestellten Vikaren errichten konnten, wobei man in vielen Fällen auch auf Wunsch der Stifter einheimische Geistliche bevorzugte.

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