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Flutopferhilfe
Es ist noch lange nicht vergessen….
Gestern machten wir uns auf nach Ahrweiler um dort zwei Familien zu treffen, die wir im Rahmen der Flutopferhilfe unterstützen wollten.
Schon beim ersten Besuch einer Familie mit einem 3 jährigen Kind wurde uns klar, welch emotionaler Tag uns erwarten würde.
In der Flutnacht getrennt wurde die Familie und Mama mit damals 11 Monate altem Kind rettet sich mit letzter Kraft durch die Fluten in die Weinberge und der Papa versuchte das Auto noch zu retten und verlor dadurch seine Familie für schreckliche 12 Stunden aus den Augen.
Sie haben damals alles verloren, lebten für lange Zeit in einem Auffanglager und später in einer kleinen Wohnung mit weiteren 30 Menschen. Heute haben sie ein kleines Haus, wo es noch an einigem fehlt. Wir konnten dort, nicht nur mit einem Geschenk an das Kind helfen, sondern auch eine größere Spende dort lassen. Dort möchten wir auch noch weiteres tun, dazu aber an anderer Stelle demnächst mehr.
Wir sind tief bewegt, als wir zwei Stunden später aufbrachen um uns eine Bilderdokumentation in einem kleinen Museum anzuschauen. Still und in uns gekehrt gehen wir durch dieses Museum. Unvorstellbar was die Menschen dort in der Flutnacht und darauf folgend erlebt haben.
Dann steht das Treffen mit einem Ehepaar aus Ahrweiler an. Schnell wird klar, was diese beiden erlebt haben hat tiefe Traumas hinterlassen und auch heute fast 3 Jahre nach der Flut finden sie keine Ruhe und das erlebte hat ihr Leben von heute auf morgen zu einem anderen gemacht! Aus den Fluten gezogen von Fremden in Obhut genommen, getrennt vom Mann der mehrere Stunden nur halt an einem Gitter in den Fluten fand bis auch er sich retten konnte. Tagelang getrennt, nicht wissend ob der andere noch lebt fanden sie sich dann Gott sei Dank wieder. Fast 2 Jahre in einem Containerdorf verbracht konnten sie jetzt in ihr Haus zurückkehren. Auch hier haben wir mit einer Spende unterstützt. Die kleinen Wünsche, die die Menschen dort haben lassen einen Verstummen. An Bescheidenheit nicht zu übertreffen, im Ahrtal zählt nur noch menschliches nichts materielles mehr.
Die Ängste und Nöte, die dort jeden Tag präsent sind bei beiden Familien und das uns erzählte lässt uns am Abend nach Niederheide zurückkehren und lässt uns sicherlich auch so schnell nicht mehr los.
Einer der Besuchten ist Schütze in einem Schützenverein und er präsentiert uns stolz seine Uniform. Gerettet vor den Fluten, unversehrt, weil in der 2 Etage des Hauses gelagert. Man merkt ihm an welche Bedeutung diese für ihn hat. Von Schützen zu Schützen verspricht man sich ein Wiedersehen hier bei uns in Niederheide zum Schützenfest!
Danke an alle, die damals uns die Möglichkeit gegeben haben mit ihren Spenden auch jetzt nach fast 3 Jahren noch dort etwas Sonne ☀️ an einem emotional verregneten Tag ins Ahrtal bringen zu können!
Für die St. Johannes Bruderschaft Niederheide
Uwe und Daniela Bäumges
Bettina, Marie und Stefan Kröppel
PS: Aus Rücksicht und Respekt beider Familien haben wir keine Bilder hier an dieser Stelle